
Sehr ausgewogener Henkenberg mit ansprechender Frucht, Körper und belebender Säure. Er zeigt sich fruchtig, mineralisch und mit lang anhaltendem Nachhall. In jungen Jahren noch etwas verschlossen. 24 Stunden Mazerationszeit, lange und schonende Pressung, anschließend ohne Vorklärung oder Sedimentation vergoren, bei moderaten Temperaturen mit natürlichen Hefen. Es folgt der biologische Säureabbau ebenfalls im Holzfass aus Kaiserstühler Eiche und eine Lagerung auf der Vollhefe über 20 Monate. Abfüllung ohne Filtration. Der Henkenberg zieht in sich in einem flachen Rücken am Ortsausgang Oberrotweils Richtung Burkheim. Teile des Henkenbergs befinden sich auch an der Kuppe des Kirchbergs. Der Boden ist geprägt von Vulkanverwitterungsgestein mit Granaten und teilweise Löß-Lehm durchzogen, skelettreich und insgesamt sehr vielschichtig. Exposition nach Süden und Südwesten. Benannt nach der ehemaligen herrschaftlichen Richtstätte. Vordergründige Schmeicheleien sind nicht das Ding dieses Meisters der weißen Burgundersorten. Aber Mineralität und höchste Präzision im Ausdruck: Kernobst, frisch vom Baum gepflückt, Noten von Gartenkräutern, alles zu einem kompakten Bündel geschnürt. Die satte Säure am Gaumen spiegelt die perfekte Reife des Lesegutes wider. Das noch etwas karge, mineralische Finish weckt die Erwartung auf Großes in ein paar Jahren. Vinum, Jg. 2014, April 2017