
Dieser Wein, als Rosé etwas zu dunkel und als Roter zu hell, mundet zu vielen Gelegenheiten. Die Lagreinrebe, die fast ausschließlich in der Nähe von Bozen angebaut wird, zeigt ihre typischen Eigenschaften am besten in der Ebene unterhalb von Gries. Hier liegen die Weingärten des Benediktinerklosters Muri, einer Stiftung mit großer Geschichte. Der traditionelle Lagrein Kretzer ist ein spritzig fruchtiger Rosé-Wein, der schon einige Monate nach der Ernte richtig gut schmeckt. Der Name Kretzer kommt übrigens von Kretze , das war ein geflochtener Korb durch den man früher den Most gesiebt und von den Schalen getrennt hat. Das brillante Hellrot passt zu seinem jugendlichen Charme. Sein Duft erinnert an Himbeeren und Erdbeeren, einfach sommerlich. Der Lagrein Kretzer trinkt sich angenehm leicht ohne dabei langweilig zu wirken. Ein saftiger, fruchtig runder Wein mit beerigem Charakter. Klosterkellerei Muri-Gries Über Jahrhunderte hinweg war das Kloster ein Selbstversorger, was die landwirtschaftlichen Produkte und Nahrungsmittel anbetraf. Erst 1845 als die Benediktiner aus ihrem Kloster in Muri im Schweizer Kanton Aargau vertrieben wurden und im inzwischen aufgehobenen Augustinerchorherrenstift Gries ihre neue Heimat fanden, änderte sich das langsam. Nach dem Leitsatz „ora et labora“ widmeten sich die Mönche dem Weinbau und fingen an Offenwein zu verkaufen. Aber erst im Jahre 1968 kommt es in der Klosterkellerei zur entscheidenden Wende: Zum ersten Mal werden die eigenen Weine in größerem Stil in der Kellerei selbst in Flaschen gefüllt. 1985 rückt die alte heimische oft vernachlässigte Rebsorte Lagrein in der Weinhierarchie der Klosterkellerei an erste Stelle. Oberstes Ziel ist es nun, die typischen Charaktereigenschaften des Lagrein herauszuarbeiten, sowohl im Weinberg als auch im Keller.