Il Vignolo

Besondere Einzellage Als Peter und seine Frau Susie das Land für ihr Weingut 2005 kauften, standen hier Oliven- und Johannisbrotbäume. Sonst gab es vor allem viele große Steine, die heute das Fundament ihres Hauses bilden, in dem sich neben dem Weingut die Erinnerungsstücke eines langen Winzer Lebens befinden, sowie eine eindrucksvolle Bibliothek. Es zeugt von Peters Erfahrung und Weitsicht, das Potential dieses Ortes zu erkennen und seine Vision umzusetzen. Der östliche Teil der das Weingut umgebenen Weinberge ist ehemaliger Meeresboden, der von vulkanischer Erde und zerbrochenem, versteinertem Sand dominiert wird. Wer durch die Rebzeilen läuft, findet bei jedem Schritt Fossilien von Muscheln und Fischen. Diesen Teil nannte Peter “Vignolo”. Die Lage ist leicht abschüssig, nach Osten ausgerichtet und hat einen deutlich spürbaren Unterschied von Tages- und Nachttemperatur von bis zu 10-15 °C. Ausgebaut wird er wie eigentlich alle Weine des Gutes in gebrauchten Pièce Fässern der Tonnellerie Ermitage & Berthomieu. Strammer Charakter Kurz vor der Lese wüteten verheerende Brände auf ganz Sizilien. Auch die Weinberge von Montecarrubo blieben nicht verschont. Etwa 80% der Ernte wurde vernichtet oder durch Rauch unbrauchbar. Die übrigen Trauben sind dafür von erstklassiger Qualität. Die von Peter gepflanzten massal-vermehrten Stöcke vom Hermitage ergeben einen wildwürzigen Charakterstoff mit strammen Tanninen, kühler Frische und generöser Frucht. Viel Schwarzkirsche, Brombeere und Oliventapenade, jetzt in der Jugend noch etwas von den eleganten Eichenholznoten in den Hintergrund gedrückt. Die verführerische, lebendige Säure wird perfekt von den intensiven Tanninen ausbalanciert. Ein dichter, großer Wein, der eine Klasse für sich darstellt, von dem es in diesem Jahr viel zu wenig gibt. Etwas körperreicher als der Vigna Grande. 1322 Flaschen und 89 Magnums Match made in Heaven Lammrücken mit Oliventapenade und Kräuterkruste gemeinsam mit dem Vignolo, ist wie ein Match made in heaven. Die würzige Kruste und das saftige Lamm ergänzen sich perfekt, während die Tannine des Weins das Ganze mit Struktur füttern. Der Stoff hier will nicht gehetzt werden. Der Wein braucht Platz, Zeit, vor allem in einem großen Bordeauxglas, so entfaltet sich dieser faszinierende Tropfen in seiner Vielfältigkeit. Kein Wein für den schnellen Schluck – der ist für den Genuss, der sich langsam aufbaut. Und genau dann wird’s richtig spannend.