
Die Steillage Zeltinger Schlossberg liegt in Nachbarschaft zu Markus Molitors Paradelage der Zeltinger Sonnenuhr. Der Schloßberg ist nach Süd-Westen ausgerichtet und verfügt über sehr alte Rebbestände mit einem Alter von bis zu 100 Jahren. Die Böden sind wie in der Sonnenuhr von dunklem Schiefer geprägt allerdings mit dem Unterschied, dass die Lage etwas kühler ist und die dort gewachsenen Trauben eine pikantere Säure bewahren, die die Weine vom Schlossberg immer ein wenig frischer und gradliniger macht. Die Beeren für diese Riesling Auslese werden händisch in einem aufwendigen Selektionsprozess gelesen. Eine kurze Maischestandzeit der angequetschten Trauben verleiht Tiefgang und Körper. Die spontane Gärung findet ebenso wie die Reife in alten großen Holzfässern statt welche einen vorteilhaften Sauerstoffkontakt und die Entwicklung komplexer Aromen begünstigt. Der auf der Feinhefe gereifte Mosel-Riesling erfährt während des gesamten Prozesses keine Schönung oder Mostkorrekturen und ist somit das authentische Abbild seines Jahrgangs und seiner Herkunft: Ein betörender Riesling, der einige Jahrzehnte vor sich hat! Die Riesling Auslese vom Zeltinger Schlossberg kleidet sich eine delikates Goldgelb, das die im Bukett zu findenden vielschichtigen Aromen nach reifen gelben Früchten erahnen lässt. Schon in der Nase finden wir eine edel komponierte Fülle an Aromen, die von zestiger Zitrusfrucht wie Bergamotte, Grapefruit und Limette über kräuterwürzige Anklänge von Nelke und Zimt bis hin zu reiferen Aromen nach kandiertem Steinobst reichen. Darüber nochmals weitere Akzente, die an Feuerstein denken lassen. Am Gaumen finden wir eine grandiose Konzentration und ein perfekt inszeniertes Spiel aus Süße und knackiger Säure. Animierende Noten von Zitrusfruchtzeste und Grapefruit verwoben mit reiferen Anklängen nach gelbem Steinobst verdeutlichen die enorme Aromenbandbreite, die sich Nuancen von warmen Gewürzen, kandierten Früchten und der delikaten Feuerstein-Mineralik fortsetzt. Schier unendlicher Nachhall.