
An den Steillagen von Nackenheim oberhalb des Rheinlaufs treten besondere Tonschieferbänke hervor, die schon südlich von Nierstein wieder verschwinden. In diesem kurzen Abschnitt gedeihen die Trauben für diesen Riesling aus Ersten Lagen von Kühling-Gillot. Die Trauben werden selektiv von Hand gelesen und im Keller spontan vergoren. Dort reift der Weißwein für mehrere Monate in Stück- und Doppelstück-Fässern auf der Feinhefe heran. Im Glas zeigt sich der Nackenheimer Riesling in intensivem Goldgelb. Das Bukett verströmt Aromen nach rotem Apfel und Mirabelle, dazu Anklänge von Pistazienschale und Zitronenmelisse. Der Antritt am Gaumen ist geradezu explosiv, unmittelbar entfaltet sich das vielfältige Aromenspiel von Williamsbirne bis Orangenzeste, mannigfaltig begleitet von Noten nach Feuerstein, Piment und weißem Pfeffer. Der Wein wirkt dabei harmonisch in sich geschlossen, die Säure ist feingeschliffen und präsent, im Nachhall entfaltet sich eine mineralisch-salzige Note, die lange anhält. Ein Wein, den man dank seiner Zugänglichkeit und Harmonie bereits in seiner Jugend trinken kann, der aber im Zeitverlauf noch sicher an Spannung und Komplexität gewinnen wird.