
Der Name „Remember“ für diesen Wein kommt nicht von ungefähr. Denn in K&K Zeiten wurde der ungarische Furmint im Burgenland reichlich angebaut. Leider geriet er durch die politischen Umwälzungen genauso in Vergessenheit wie der Fakt, dass man in Neckenmarkt einst mehr Weiß- als Rotwein anbaute. Der Furmint ist eine großartige Traube, die vor allem in Slowenien und im ungarischen Tokaji angebaut wird. Trocken ausgebaut ist sie aufgrund ihrer natürlichen Qualitäten sehr lange haltbar, sehr extraktreich und hat eine rassige Säure. Stefans hochgelegene Anlage (300 Meter über NN) ist ein 40 Jahre alter umveredelter Weinberg auf Glimmerschiefer, Orthogneis und Quartz. Ganztraubenpressung, 8 monatige Spontangärung und Ausbau ohne Filtration und Schönung in 2 x 250 Liter fassenden Eichenholzfässern. Gelegentliches aufrühren der Hefen (Batonnage) und minimale Schwefelung vor der Abfüllung. Ein großartiges Debüt, mit einer kompakten festen Struktur, Steinobstaromen und am Gaumen einer gut eingbundenen Säure, die man vor allem spürt, wenn der Wein wärmer wird. Reifer Apfel und Quitte aber auch etwas Fenchel und getrocknete Kräuter wie Salbei steigen einem direkt in die Nase. Super saftig mit einer feinen und nicht zu aufdringlichen Säure. Aromen gelber Früchte wie Marille machen sich breit. Irgendwie hat dieser Furmint, aufgrund seiner Würze, etwas von einem weißen Hermitage von der Nordrhône, nur wesentlich kühler und saftiger. Es lohnt sich manchmal die grauen Gehinzellen anzustrengen und sich zu erinnern. 690 Flaschen