
Das Besondere an diesem Wein Die Appellation Pauillac ist die Top-Adresse in der großen Weinregion Bordeaux. Hier finden sich allein drei der insgesamt fünf als Premier Grand Cru Classé eingestuften Weingüter. Dazu zählt auch Château Lafite Rothschild, um dessen sogenannten Zweitwein es sich beim Carruades de Lafite handelt. Allerdings ist das Label „Zweitwein“ mehr als irreführend bei einem Wein, hinter dem Château Lafite Rothschild steht. Anders ausgedrückt: Der Carruades de Lafite kann nicht anders als ein Top-Bordeaux bezeichnet werden. Der Name leitet sich von der Hochebene Carruades ab. Bereits seit 1845 – also noch vor der großen Klassifikation der Bordeaux-Weingüter – zählen die hier gelegenen Rebflächen zum Château. Es sind die tiefgründigen Kiesböden, die mit Anteilen von Sand und Kalkstein durchmischt sind, die den Weinen Eleganz und reine Frucht einhauchen. Zudem sorgen der nahe Atlantik und die breite Gironde im Zusammenspiel für ein eher warmes, feuchtes Klima für das optimale Wachsen und Reifen der Trauben bei gleichzeitig genügend Luftzirkulation. Diese Standortvorteile konnte der Jahrgang 2019 voll ausspielen. Nach dem Start der Vegetationsphase Ende März fand die Blüte der Reben ganz früh im Juni statt. Da das Frühjahr eher kühl und feucht war, bildeten sich nicht alle Trauben optimal aus. Jedoch sind es diese Trauben, die später für feine Fruchttöne und genügend Säure im Wein sorgen. Juli, August und September waren trocken und heiß. Vereinzelte Regenschauer sorgten für kostbares Nass. Die Lese für den Carruades de Lafite begann am 19. September mit den Merlot-Trauben und war am 7. Oktober abgeschlossen. Im Vergleich zum Erstwein von Château Lafite Rothschild weist die Cuvée für den Carruades einen größeren Anteil von Merlot auf – immerhin 27 Prozent. Zwar geben Cabernet Sauvignon (68 Prozent) und Cabernet Franc (5 Prozent) immer noch den Ton an, doch der Merlot ist mit seiner Fruchtaromatik ein gutes Stück präsenter. Die Trauben werden nach Rebsorten getrennt vinifiziert, die alkoholische Gärung erfolgt teils in Holzfässern, teils in Edelstahltanks und ohne auf die Schalen zu verzichten. Anschließend durchläuft der Wein in anderen Holzfässern die malolaktische Gärung. Erst jetzt findet die Vermählung der Rebsorten statt. Anschließend reift der Carruades de Lafite 18 Monate im Barrique. Wie der Wein schmeckt: charakterstark & kräftig Das Auge begrüßt ein dunkles Granat im Glas. Es folgt ein elegantes Duftabenteuer mit viel roter Frucht, frischen Blaubeeren sowie Roten Johannisbeeren und Himbeeren. Ebenso fein mengen sich Anklänge von Gewürzen, grünem Tee und Veilchen ein. Im Mund fällt der 2019er schlanker als andere Jahrgänge aus, was die wundervollen würzigen Noten etwas hervorhebt. Durchgehend elegant und bereits mit fein geschmirgelten Tanninen, eindrucksvolle Länge. Wer die Geduld aufbringt, sollte noch bis 2026 oder 2027 warten. Was Kritiker zu dem Wein sagen 92–94 Punkte von Robert Parker „Von mittlerer bis tiefer granatroter Farbe springt er mit hellen, frischen Noten von wilden Blaubeeren, reifen Pflaumen und Johannisbeergelee sowie einem Hauch von Zimtstange, Kreuzkümmel, Oolong-Tee, Veilchen und mit einem Hauch von schwarzen Oliven aus dem Glas. Der Gaumen mit mittlerem Körper liefert eine Menge reichhaltiger, reifer, würziger Aromen mit einer weichen Textur aus schön abgerundeten Tanninen und hintergründiger Frische. Finale mit anhaltender Piment-Note. Mit einem Wort: Yum!“