Piesporter Goldtröpfchen

Aus einer 0,8 Hektar großen Parzelle im Steilhang der Lage Piesporter Goldtröpfchen stammt dieser Klassiker von im Schnitt 30 Jahre alten Reben. Er ist der würdige Nachfolger - denn nur in Topjahren wird dieser Wein gekeltert - des epochalen 2013er und kommt etwas weniger ungestüm daher. In 2016 ist er elegant, finessenreich und vollgepackt mit einem steinigen Aroma. Spontan vergoren reifte er 4 Jahre in einem halben Moselfuder (500 Liter) auf der Vollhefe. Dabei wurde das Fass nicht spundvoll gehalten, um bewusst eine feine oxydative Note in Kauf zu nehmen. In dieser Zeit wurde der reifende Wein so gut wie gar nicht bewegt und unfiltriert mit minimaler Schwefelung abgefüllt. Mich erinnert dieser Riesling an die glorreichen Jahre von Bernd Philippis legendärem Kallstadter Saumagen RR und ein klein wenig an die außergewöhnlichen Gewächse von J. F. Ganevat aus dem Jura. Diese krasse Spannung, die nicht störende Phenolik, die kühle Würze und die delikate Saftigkeit, welche begleitet wird von einer phantastischen, seidigen Länge am Gaumen haben Suchtfaktor. Sehr eigenständig und ein ganz großer Wein mit vielen Jahren Lagerpotential. Vielleicht ein ungewöhnlicher Moselwein, dafür ein außergewöhnlicher Stoff der ganz weit vorne mitspielt, auf seine ganz eigene Art und Weise. Trotz seiner 11% Alk. kommt er dicht und mit einer unvergleichlichen geschmacklichen und geruchlichen DNA ins Glas.