
Auf der großen Bühne. Sie ist eine der spannendsten Reben des Südens: Cinsault. Und hier spielt sie die Hauptrolle. Oft wird sie als Nebendarstellerin besetzt in den klassischen GSC-Cuvées mit Grenache und Syrah. Doch wenn man ihr die große Bühne bietet wie Valérie Courrèges, dann kann die rote Traube mühelos überzeugen. Eigentlich ist Valérie mit ihrem Mann im Südwesten zuhause, wo sie klassischen langlebigen Cahors produzieren. Der Cinsault kommt von ihrem Gut in der Provence, wo es etwas wilder, unkonventioneller und zugänglicher vonstatten gehen darf. Dennoch wird hier mit Anspruch vinifiziert. Die Reben stehen auf kalkhaltigen Lehmböden und befinden sich in Umstellung auf Bio. Es wird spontan vergoren und parzellenweise im Beton ausgebaut. Ohne Holz, denn hier steht klar die Frucht im Vordergrund Senzo = Cinsault Die Traube ist eine unterschätzte Heldin, und hier darf sie ihren überbordenden Charme zur Schau stellen. Sie verführt Dich erst mit den Cinsault-typischen floralen Noten. Alsbald umgarnen den Gaumen frische Brombeere, Himbeere, pralle Schwarkirsche und Cranberry. Bevor etwas mediterrane Würze und Darjeeling im Finish glitzern wie das kunstvoll gestaltete Etikett. Ein energiegeladener Wein mit sanftem Charakter und Tannin. Soviel Persönlichkeit bei nur 13% ist eine Wonne. La Douce Vie Die französische Version des “Dolce Vita” wird hier zelebriert. Die viele Sonne im Glas macht sich gut zu Charcuterie wie Salami oder Rohschinken. Fougasse oder Socca mit Oliventapenade setzen schöne Kontrapunkte zur prallen Frucht. Karaffe braucht’s hier nicht. Ab ins Glas und ... on y va!