
Es muss nicht immer Premier oder Grand Cru sein, um Lagentypizität in der Flasche zu haben. Es gibt viele vermeintlich einfache Village-Weinberge, gerade in unmittelbarer Nachbarschaft zu höherklassifizierten Lagen, die mit Sorgfalt und gewissenhafter Arbeit faszinierende, eigenständige Gewächse hervorbringen können. Der Weinberg „Montagne Saint-Désiré“ in der Gemeinde von Beaune ist so einer. Direkt oberhalb des berühmten Premier Cru Weinberges „Clos des Mouches“ gelegen, mit Süd/Südost Ausrichtung. Die 0,4 Hektar große Parzelle der Remoissenets mit 30 bis 40 Jahre alten Reben wird nach biologischen Kriterien bewirtschaftet. Von Hand gelesen, spontan vergoren und für 16 Monate in Fässern aus französischer Eiche ausgebaut. Leicht geschönt abgefüllt. Ein zweigeteilter Jahrgang, die erste Hälfte war aufgrund des schweren Frühjahrsfrosts katastrophal für die Erntemenge, besonders in der Côte de Beaune. Die zweite Hälfte war perfekt, wie aus dem Bilderbuch. Die alte Bauernregel „juin fait la quantité, septembre fait la qualité“ war selten zutreffender. Die Weine sind feinstrukturiert, elegant, subtil. Fruchbetonter als 2013, nicht ganz so mineralisch, erzählt klar und deutlich von seiner Herkunft.