Vietti Ravera Barolo Barolo DOCG

Wenn man sich den Klimawandel anschaut, dann gibt es in Regionen wie dem Burgund oder dem Piemont auch unter den Crus Verlierer und klare Gewinner. Ravera, der rund 400 Meter hoch gelegene Cru aus Novello auf halben Weg von Barolo nach Montforte d’Alba, ist einer der Gewinner. Früher manchmal zu kühl, spielt er heute das Cool-Climate-Feeling, das man bei ihm spürt, voll aus. Hier entsteht einer der geschliffensten, klarsten, präzisesten Barolos, was wegen der langjährigen biologischen und biodynamischen Bewirtschaftung der Weinberge sowie der unglaublichen Erfahrung von Alfredo Currado möglich wurde. Hinzu kommt die für Nebbiolo so hervorragende Mischung von Kalk und Kalkmergel mit einem hohen Anteil an Mineralien im Boden, in dem die Reben wurzeln, die teils schon 1935 gepflanzt wurden. Im Gegensatz zum Masseria und Castiglione blieb der Wein bis zu fünf Wochen auf der Maische und wanderte danach ins große Fass, wo er den biologischen Säureabau durchlief und ein Jahr lang auf der Feinhefe blieb. Dann wurde abgezogen und reifte weitere 32 Monate im großen Holz, bis er ungefiltert in die Flaschen kam. Das ist Top-notch-Barolo, ein absolutes Kraftpaket, aber eines, das Glacé-Handschuhe trägt und vollgepackt ist mit einer unglaublichen Fruchtdichte und Energie. Der Jahrgang hat dieser Lage ganz wunderbar in die Karten gespielt. Hier finden sich Kühle, Säure, Mineralität und Steinigkeit und gleichzeitig Wärme, Reife und eine ganz leichte, sehr charmante Süße. Im Auftakt gibt es rote, violette und schwarze Früchte, ein wenig Zitrusfrucht und auch exotische Noten, Unterholz und Stein, Nüsse und Pinienkerne, Rauch und noch mehr. Es ist ein komplexes Gebilde wie ein handgestickter Gobelin, voller Spannung und Anmut, Eleganz und Kraft. Aber natürlich ist das ein Barolo, der noch im Werden begriffen ist, noch Jahre braucht und Jahrzehnte reifen wird. Trinkreife: 2025-2050 Parker: 95P Suckling: 97P Vinous: 96P Tesdorpf: 95-96P