
Den Orange-Wein keltert Hanspeter Ziereisen aus der badischen Spezialität Roter Gutedel, die besonders im Markgräfler Land angebaut wird. Die Gutedel-Rebsortenfamilie weist ähnlich den Burgundersorten eine große genetische Bandbreite auf, tatsächlich wird die rote Sorte als Urform angesehen. Und Winzer Ziereisen geht bei ihr aufs Ganze: Gärung komplett mit Schale samt Rappen, Ausbau ohne jede Eingriffe in einer vergrabenen Amphore. Nach einem Jahr wird der Wein dann erst gepresst und für ein weiteres Jahr in gebrauchten Barriques gelagert. Abfüllung ohne jede Filtration, Schönung oder zusätzliches Schwefeln. Im Glas zeigt sich der Jaspis Unterirdisch von einer trüben, rötlich-kupfernen Farbe. Vielschichtiges Bukett, vegetabile Noten nach Sellerie und Spargel, auch nussige Anklänge an Pistazie und Mandel, sowie florale nach Veilchen und nasser Blumenerde. Am Gaumen äußerst füllig, mit fast vollständig reduzierter Frucht, sehr kräuterbetont nach Petersilie, Lorbeerblatt, erneut vegetabil nach Pastinake und Roter Beete, eine Spur von vollreifem Apfel. Tannin mit viel Grip, passt gut zum herben, rustikalen Charakter des Weines. Verändert und entwickelt sich in seinem Aromenspektrum fortwährend, je länger er im Glas steht. Ganz typisch für Orangewein, es bereitet immer wieder aufs Neue Vergnüngen ins Glas hineinzuriechen und etwas Neues zu entdecken. Unterirdisch? Himmlisch!