
Einstieg mit Ecken und Kanten. Die Trauben für diesen Wein stammen aus den Vortagslesen verschiedener Parzellen rund um Niederkirchen, Deidesheim, Königsbach und Ruppertsberg – mit dem Löwenanteil aus dem Niederkirchener Schlossberg und dem Ruppertsberger Linsenbusch. Seit ein paar Jahren haben die Seckinger-Brüder ihren ganz eigenen Stil zementiert: spontan vergoren, mit einer ordentlichen Portion Reduktion und einer Präzision, die du im Glas schmeckst, bevor du überhaupt runtergeschluckt hast. Lagerfeuerromantik Im Duft öffnet sich der Wein mit einer betörenden Mischung aus weißen Blüten, Quitte und Weinbergspfirsich. Dazu gesellen sich Zitrusnoten, ein Hauch Brennnessel, etwas Currywürze und diese fein balancierte, salzige, leicht rauchige Mineralität. Die Reduktion sitzt, bringt Spannung, der erste Eindruck erinnert an ein vom Platzregen gelöschtes Lagerfeuer. Am Gaumen dann: fein verwoben, mit saftiger Frucht, kräutrigem Nachhall und einer dichten, fast cremigen Textur, die nie plump wirkt. Die Säure setzt den Kontrapunkt zur feinen Cremigkeit und verleiht dem Ganzen ein griffiges Rückgrat. Das Ganze spiegelt den frivolen Mix der unterschiedlichen Lagen. Meze’s best friend Wer es noch nicht kennt, lernt hier, wie viel Charakter eine Lagencuvée aus der Pfalz haben kann. Kein lauter Wein, aber einer mit Tiefe, Ecken und Kanten. Am wohlsten fühlt er sich bei kalten und warmen Meze wie gegrillten Zucchini-Balls, frittierten Sardinen oder Sigara Böregi mit Spinat und Feta.