
Es gibt eine sehr feine Linie — manchmal unsichtbar — zwischen Winzer und Künstler. Wer das Land bewirtschaftet, entscheidet sich dafür, nicht mehr als nötig einzugreifen und lässt den Wein für sich selbst sprechen … Macht er nur Wein, oder schafft er ein Kunstwerk? Denn es ist tatsächlich so, dass es Flaschen gibt, die nicht nur getrunken werden: man hört ihnen zu. Francesco Valentino Dibenedetto ist eine jener Persönlichkeiten, die diese Linie mit festem Schritt und neugieriger Seele beschreiten. Seit jeher Landwirt und aus Überzeugung Agronom, leitet er gemeinsam mit seiner Familie L’Archetipo, ein Projekt im Herzen von Apulien, Italien, wo der Wein ohne Zwang entsteht. Inspiriert von der synergistischen Landwirtschaft und den Gedanken des Japaners Masanobu Fukuoka, wird hier nicht gepflügt, nicht korrigiert, nicht beschleunigt. Die Idee ist einfach, aber keineswegs leicht: dem Land vertrauen und es mit Respekt begleiten. Einer der Weine, der diese Philosophie am besten verkörpert, ist der L’Archetipo Greco Bianco Salento. Ein Weißwein aus der Sorte Greco, der, wie alles in diesem Hause, langsam, mit Intuition und ohne Verfälschung hergestellt wird. Der Most gärt spontan mit einheimischen Hefen nach einigen Tagen Kontakt mit den Schalen. Danach gärt er langsam weiter, bei niedriger Temperatur, als wolle er sich Zeit nehmen, um seine Stimme zu finden. Es gibt keine Klärmittel, keine Filtration. Nur eine natürliche Dekantierung und die Geduld dessen, der weiß zu warten. Das Ergebnis ist L'Archetipo Greco Bianco Salento, ein Wein, der nicht beeindrucken möchte, es aber dennoch schafft. Frisch, mit Textur, ehrlich. Einer dieser Weißweine, die einen denken lassen, dass vielleicht die großen Weine keine großen Reden brauchen. Nur jemanden, der der Natur zuhört und das Wesentliche in Flaschen abfüllen kann.