
Messerscharfer Fokus Was passiert, wenn man drei Hochlagen-Weinberge mit uralten Buschreben in die Hände eines kompromisslosen Winzers legt? Richtig: Es entsteht ein Chenin Blanc mit klarer Handschrift, messerscharfem Fokus und Tiefgang bis zur Erdkruste. Schiefer, Grauwacke, Granit, das ist kein Terroir, das ist Tektonik im Glas. Die Rebstöcke, gepflanzt in den 70ern und 80ern, wurzeln tief in den kargen Böden der Bottelary Hills und liefern Trauben mit purer Ausdruckskraft. Spontangärung im 1000-Liter-Fuder aus österreichischer Eiche, 11 Monate auf der Hefe, keine Malo, keine Bâtonnage. Alles bleibt straff, geradlinig, pur. Kein Tuning, kein Make-up. Das ist Natur mit Präzision. Munterer Springinsfeld In der Nase komplex bis zum Abwinken: Nektarine, Quitte, Geißblatt, ein Hauch Reduktion, alles sitzt, nichts springt raus. Am Gaumen zeigt er dann sein wahres Gesicht: Zitruszeste, gelber Apfel, ein Touch Ananas. Getragen von einer fast chirurgisch feinen Säure und einem leisen, eleganten Schmelz, der nicht satt macht. Kein süßer Schmeichler, sondern ein Wein, der sich aufrichtet, Haltung zeigt und Haltung verlangt. Substanz bitte Zu diesem straighten Tropfen passt eine confierte Poularde mit Fenchel und Zitronenbutter, gebackener Sellerie mit Haselnuss und frischem Apfel oder eine cremige Polenta mit wildem Brokkoli und Zitronenzeste. Dieser Chenin will keine Show, der will Substanz. Und gibt sie zurück. Mit Nachdruck. Wer warten kann, wird belohnt. Der Wein hat locker 5 bis 8 Jahre Lagerpotenzial.