
Alvarinho in Eiche neu gedacht Alles begann 1995 mit einer Frage: Wie reagiert Alvarinho auf französische Eiche? Die Antwort war nicht sofort klar, aber sie wurde mit jeder Fassprobe spannender. Über Jahre hinweg wurde getüftelt, verglichen, verworfen und neu gedacht. Bis 2006 jener Stil entstand, der heute als Soalheiro Reserva überzeugt: kraftvoll, tiefgründig und dennoch präzise. Und da es den Wein heute noch gibt, darf man getrost sagen, das Experiment ist gelungen. Die Trauben stammen aus einem Tal von Monção e Melgaço, wo die Reben in aufsteigenden Reihen der Sonne entgegenwachsen. Das wärmere Mikroklima in den Tallagen sorgt für weniger Aromatik, aber mehr Struktur eine perfekte Voraussetzung für den Ausbau im Holz. Die 12 Monate Fassreife auf der Feinhefe, teils in neuen, teils in über 20 Jahre alten Fässern verleihen dem Wein eine bemerkenswerte Komplexität, ohne die Essenz des Alvarinho zu überdecken. Tiefe Balance Im Glas zeigt sich der Reserva in einem leuchtenden, satten Gelb. Die Nase ist intensiv: reife gelbe Früchte, zarte Gewürznoten, ein Hauch Vanille und geröstete Nüsse. Am Gaumen breit und seidig, mit Eleganz und Tiefe. Das Holz bleibt stets im Hintergrund, fein verwoben, niemals dominant. Der Weißwein sprengt Grenzen Dieser Alvarinho denkt über klassische Weißweinrollen hinaus. Seine Struktur und dezenten Tannine machen ihn zum idealen Speisenbegleiter auch für Gerichte, bei denen sonst Rotwein im Spiel wäre. Besonders gut harmoniert er mit kräftigen Speisen: fettem Fisch, Lamm. Ente oder Wildgeflügel? Definitiv ein Volltreffer.