Quinta Do Extranxeiro Finca Penapedre

Gelegenheit macht Liebe  Eine Steillagen-Parzelle mit über 150 Jahre alten Reben? Eulogio Pomares war schockverlieb. Eigentlich wirkt der geniale galicische Weinmacher in Rias Baixas. Aber wenn sich dem Springinsfeld die Gelegenheit bietet, einen solch spannenden Weingarten in der benachbarten Ribeira Sacra zu bewirtschaften, nimmt er sie natürlich wahr. Im Gemischten Satz der Finca (deutsch: Lage) Penapedre findet sich hauptsächlich der spanische Hidden Champion Mencía. Daneben und dazwischen stehen in der imposanten Steillage am Rio Miño noch viele andere Rebsorten: Garnacha, Brancellao, Grao Negro, Palomino Fino und Godello. Die Mazeration findet im offenen Kastanienbottich statt. Ab und an geht’s da auch mit den Füßen rein. Danach reift der Wein für 18 Monate im 1500 Liter-Fuder aus französischer Allier-Eiche. Das ergibt dann genau 2000 Flaschen, von denen wir einige wenige bekommen konnten.    Die Frische macht‘s Schon die rotfruchtige Nase verspricht Spannendes. Garnacha klingt an, dann Mencía mit Macht nach vorn. Natürlich inklusive der typisch spätburgundischen Finesse. Ein Wein, in den der Geist eintauchen kann und will. Am Gaumen dann deutlich dunkler. Johannisbeere, Schwarzkirsche, Brombeere; Pinie, Kerbel, Oregano, Thymian, etwas Pfeifentabak, Süßholz und eine Spur Leder. Der präzise mineralische Ausklang mit einer Frische, die nimmermüde ans zweite Glas denkt. Für nur 12,5% passiert unglaublich viel im Mund.   Solo oder Soljanka? Braucht man bei so viel Komplexität noch eine Mahlzeit dazu? Es tut hier auch ein gutes Buch, eine lange nicht gehörte Schallplatte und ein Ohrensessel. Natürlich macht der Penapedre ebenfalls eine gute Figur zum Sonntagsessen. Wie wär’s mit Rindsrouladen oder Lacón Gallego? Gazpacho? Geht super.