
Für Château Carmes Haut Brion war der Jahrgang 2022 ein Jahrgang der Paradoxa. Es war ein extrem heißer Sommer, aber sie haben es geschafft, unglaublich elegante Weine mit einer Aromatik von frischen, knackigen Früchten zu machen. Der Alkoholgehalt betrug nur 13,5 % Vol. und ist im Vergleich zu anderen großen Châteaux in Bordeaux unglaublich niedrig. Die Tannine sind äußerst delikat. Anstelle des klassischen Pigeage wurde Inertgas verwendet, um Wirbel im Tank zu erzeugen und so die Extraktion perfekt zu kontrollieren. Der niedrige Alkoholgehalt ist auch auf den hohen Anteil (40%) von Cabernet Franc in der Assemblage zurückzuführen. Die Reben befinden sich auf einem kühlen, lehmigen Boden mit ausreichenden Wasserreserven. Aus diesem Grund stieg der Alkoholgehalt nicht zu stark an. Guillaume Pouthier, der Leiter des Weinguts, ist eine Persönlichkeit in der Weinwelt von Bordeaux. Er hat einen zeitlosen Wein geschaffen. Er hat verstanden, dass Frucht und Ausgewogenheit von grundlegender Bedeutung sind, und er ist bestrebt, einen fantastischen Wein zu schaffen, den man schon in jungen Jahren genießen kann. In der Nase: intensive Explosion von roten Früchten und Schokoladenkuchen. Der Wein ist aromatisch, sehr fein und geschliffen, fruchtbetont und subtil. Am Gaumen ist der Carmes unglaublich zart und raffiniert, die Tannine sind so seidig und der Körper perfekt ausbalanciert. Seine Frucht wie auch die würzigen Komponenten sind so fein und so kühl und unwiderstehlich, der Wein vom Start bis ins lange Finale so genial, dass die Antwort auf die Frage, was dem Wein fehlt oder was man hätte besser machen können, nur lauten kann: Nichts! Carmes war noch nie so gut, er ist schlichtweg atemberaubend. Zweifellos ist Château Carmes Haut Brion der Wein des Jahres. Seine aromatische Ausdruckskraft, seine Frische, seine Komplexität und sein langer Abgang machen ihn zum Spitzenreiter unter den großen Weinen. Pierre Enjalbert (Tesdorpf) Bewertungen 97-98 James Suckling (jamessuckling.com) This is so umami with sea urchin character that gives you sea salt and dried seaweed aromas and flavors. The integrity and richness is so impressive with an exotic character, yet it is so classic and fine in structure. 13.5% alcohol. 70% whole cluster fermentation. 40% cabernet franc, 35% cabernet sauvignon and 25% merlot. A new model for Bordeaux? 99-100 Yohan Castaing (robertparker.com) The remarkable 2022 Les Carmes Haut-Brion is a strong candidate for the title of wine of the vintage. It's also one of the most singular, characterful wines being produced in the region today. Unfurling in the glass with complex aromas of blackberries and cherries mingled with notions of exotic spices, orange zest, pencil lead, rose petals and vine smoke, it's medium to full-bodied, deep and concentrated, with a velvety attack that segues into a layered, seamless and multidimensional mid-palate framed by rich, powdery tannins. Pure, perfumed and penetrating, this blend of 40% Cabernet Franc, 34% Cabernet Sauvignon and 26% Merlot is a brilliant success that caps a decade of relentless work by Guillaume Pouthier and his team that have seen Les Carmes Haut-Brion emerge as one of Bordeaux's leading estates. It checks in at a mere 13.5% alcohol, with a very healthy pH of 3.64. This vintage requires patience, Guillaume Pouthier said to us when we tasted the 2022, and patience is indeed required to fully understand this complex vintage. The 6.9-hectare estate of Les Carmes Haut-Brion, one of the most inspirational in contemporary Bordeaux, has been doing remarkable work for several vintages, and Pouthier's 2022 transcends anything he has achieved before. Thanks to the great attention to detail in the vineyards and winery, such as carefully managing cover crops to pilot hydric stress, whole-bunch vilification and reductive élevage (Pouthier used a mixture of barriques, including 70% new oak, foudres and ceramic vessels), this estate is delivering singular wines while remaining true to Les Carmes Haut-Brion’s distinctive, Cabernet Franc-driven DNA. William Kelley and I tasted the 2022 together twice, and on both occasions the wine performed equally impressively. 98 Peter Moser (falstaff.com) Leuchtendes tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Floraler Touch nach kandierten Veilchen, reife rote Kirschen, ein Hauch von Brombeerkonfit, Nuancen von Lakritze, sehr vielschichtiges Bukett. Saftig, sehr komplex, straffe, reife Tannine, feine dunkle Beerenfrucht, mineralisch, feiner Vieille-Vignes-Charakter, balanciert, sehr große Länge, enormes Reifepotenzial für Jahrzehnte. Hat auch mit seinen 13,5 % ein enormes Volumen, zu jeder Zeit seidig, frisch und in seiner Art einzigartig.