
Wenn man es genau nimmt, dann besteht der oft als Charmes-Chambertin bezeichnete fantastische Grand Cru aus zwei ineinander übergehenden Teilen. Es ist der Charmes-Chambertin mit 12,24 Hektar und der Mazoyères-Chambertin mit 18,59 Hektar, der sich ebenfalls Charmes-Chambertin nennen darf, und das ist auch so gebräuchlich. Bei Faiveley besteht der Besitz aus 0,36 Hektar Charmes und 0,37 Hektar Mazoyères mit Reben, die 1925, 1930, 1959 und 1999 gepflanzt wurden. In Charmes ist es eher ein rotbrauner Boden mit einem hohen Anteil von aktivem Kalk, in Mazoyères ist der Boden heller mit mehr Lavagestein. Die von Hand gelesenen Trauben wurden weitestgehend entrappt und einer 20-tägigen Maischegärung mit täglicher Pigeage unterzogen, um den Schalen der Trauben ihre Farbe, ihre Tannine sowie ihre Aromen zu entziehen. Bei diesem Grand Cru wurde der Pinot Noir in zu 60 % neuen und zu 40 % gebrauchten Fässern für rund 18 Monate ausgebaut, bevor er gefüllt wurde. Der Charmes trägt seinen Namen nicht von ungefähr. Es handelt sich hier um einen äußerst charmanten und tiefsinningen, komplexen und dabei doch hochgradig einladenden Grand Cru, der sich mit Noten von Blüten und Blutorangen, Kirschen und Waldbeeren öffnet. Untermalt wird die Frucht und die Floralität von frischen Kräutern wie Minze, etwas zerstoßenem Stein und Rauch. Am Gaumen bietet der Charmes eine animierende Frische mir einer brillant klaren Säurestruktur, viel helle rote Früchte, Gewürze und Blütenaromen. Dabei ist das ein kraftvoller und durchaus muskulöser Wein - typisch Chambertin -, aber eben eingepackt in Samt und Seide.