
Der „Clos des Cortons-Faiveley“ Grand Cru genießt einen legendären Ruf und befindet sich seit 1874 im Alleinbesitz des Hauses Faiveley. Damals hieß er noch „Clos de Corton“, was den Autoritäten jedoch nicht gefiel, weil es noch andere „Clos“ am Corton-Hügel gab. Schließlich endete der Streit vor Gericht, das entschied, dass die 2,77 ha Monopol-Lage zukünftig „Clos des Cortons-Faiveley“ zu heißen hätten, wogegen die Familie gar nichts einzuwenden hatte, weil das für das Marketing ein großer Vorteil war. Auch hier sind die ältesten Reben fast 90 Jahre alt. Der Clos liegt oberhalb von „Le Rognet et Corton“ und verfügt allein auf dieser Fläche über mindestens drei unterschiedliche Bodenarten, teils mit weißem Stein, teils mit Eisenoxid, teils mit recht viel Lehm im Oberboden. Der Pinot aus dieser fantastischen Lage war in den letzten Jahren ein kraftvoller und zugleich geschmeidiger Muskelprotz. Dieses Jahr besticht er durch eine pulsierende Energie bei gleichzeitiger geradezu atemberaubender Eleganz. Im Auftakt erinnert der in frischem Rubinrot leuchtende „Corton“ an violette Blüten, Kornblumen und Pfeffer, Nelken und Orangenschalen, bevor es in Richtung Baumrinde, Waldboden und Blattwerk geht. Seine ganze Macht und Größe spielt der Pinot am Gamen aus, wo ein reifes körniges Tannin und eine vibrierende Säure für das notwendige Rüstzeug sorgen, während im Vordergrund der reife rote Fruchtkern und eine prickelnde Mineralik viel Schub bringen. Der „Corton“ wurde hervorragend vom eingesetzten Holz strukturiert, jedoch nicht geprägt. Und genau das war hier die richtige Entscheidung.